Sonntag, 12. Mai 2013

Es lebt!

Zuerst mal will ich euch alle versichern, dass es mir gut geht und ich weiterhin unterwegs bin. Ich hoffe mal, ihr habt euch nicht allzusehr Sorgen gemacht. Warum ich so lange nichts von mir hören hab lassen ist schnell erklärt, anfangs hatte ich noch nicht wirklich viel zu berichten und dann war ich in einem Hostel, wo die Internetverbindung extrem langsam und unzuverlässig war.
Dann will ich euch mal auf den neuesten Stand bringen.
Wie ich im letzten Post angekündigt hatte, bin ich von Stockholm aus nach Göteborg gefahren, weil ich auf ein Konzert wollte. Mein Fahrrad konnte ich übrigens nicht mitnehmen, also hab ich es in Örebro stehen gelassen. Allerdings hatte ich mir anscheinend das falsche Datum gemerkt, da das Konzert schon drei Tage vorher war. Also hab ich mir paar ruhige Tage bei regnerischem Wetter erlaubt, bevor ich dann weiter nach Oslo gefahren bin. Am ersten Tag hats zumindest nicht geregnet, also hab ich mir ein paar Museen angeschaut, darunter ein Freilichtmuseum.




Ich weiß nicht wies den Gamern unter eucht bei dem Anblick geht, aber ich hab mich etwas an Skyrim erinnert gefühlt. Des könnte allerdings auch einfach der Entzug sein ;)


Eine traditionelle norwegische Stabskirche.





Im Vikingskipshuset gibt es die beiden besterhaltenen Wikingerschiffe zu sehen. Kaum zu glauben, dass beide über 1000 Jahre alt sind.

Danach war des Wetter erstmal paar Tage lang ziemlich verregnet. Am 30. April war dann wiedermal Sonnenschein und ich bin dann auf ne zweitägige Tour von Oslo aus zum Mellomkollen aufgebrochen.





Die Skipiste liegt auf gerade Mal 400m Höhe. Gut, ist ein Nordhang, aber trotzdem ziemlich erstaunlich. Der Schnee sollte mir später dann allerdings fast zum Verderben werden.




Kurz nachdem ich die beiden letzten Bilder gemacht hatte, hab ich dann ziemlich heftiges Nasenbluten bekommen, was echt nervig ist, wenn man einen halbwegs steilen Berg und nur ein Papierserviette als Taschentuch bei sich hat.


Zum Glück hab ich dann diesen echt idyllischen Teich gefunden, wo ich mich dann etwas sauber machen konnte. Des war allerdings für einige Kilometer des letzte schöne was ich zu Gesicht bekommen hab. Danach ging dann der Schnee los und da die Pfade praktisch immer Flussbetten sind, sinkt man, wenn man Glück hat, nur so 10-20cm in den Schnee ein. Wenn man Pech hat steigt man durch den Schnee in den Bach oder muss durch Schlamm laufen.


Da hatte ich dann endlich den Schnee wieder hinter mir gelassen, allerdings waren meine Füße und Socken vollkommen durchnässt.



Glücklicherweise haben ganz in der Nähe vier Norwegerinnen gezeltet, die Feuerholz dabei hatten und mich kurzerhand in ihre Runde aufgenommen haben. Ich musste aber feststellen, dass es keine gute Idee ist, Mikrofasersocken an einem Feuer zu trocknen. Die haben jetzt leider etwas verschmorte Stellen.
Die Nacht war allerdings immernoch etwas zu kalt für meinen Schlafsack, weswegen ich mich am nächsten Tag dann auf dem kürzesten Weg zurück nach Oslo begebenen hab.
An den nächsten Tagen habe ich mir noch ein kostenloses Museum über das norwegische Militär und Oslo selbst angeschaut, bevor es dann übernacht mit dem Zug nach Bergen weiterging.



Die Oper



Die Akershus Festung


Der Dom von Oslo


Das Parlament




Das Rathaus



Das königliche Schloss

In Bergen hatte ich dann weiter kein großes Glück mit dem Wetter, die meiste Zeit waren Wolken auf gerademal 400m Höhe gehangen und es hat dementsprechend oft geregnet. Die schönen Tage hab ich für eine kurze Tour auf den Ulriken, an dessen Fuß die Herberge war, eine längere durch Bergen selbst und auf den Blåmannen und eine Fjordfahrt genutzt.

Die Bilder vom Ulriken:









Das nennt sich in Norwegen übrigens beschilderter Wanderweg.


Bergen selbst:














Die Blåmannen-Tour:







Ich bin dadrauf geklettert, um ein 360° Panorama zu machen, aber leider sind die ganzen Versuche nix geworden.







Noch ein Beispiel von norwegischen Wanderpfaden, einmal von oben, einmal von unten.

Zum Schluss noch die Fjordfahrt:




Der rechte Teil der Brücke schwimmt auf dem Wasser und ist in keiner Weise mit dem Meeresboden verbunden, da der Fjord hier ~600m tief ist.

















Anschließend hab ich dann wieder die Bergenbahn bestiegen, diemal aber tagsüber und mit einem Abstecher in eine der unglaublichsten Landschaften, die ich jemals gesehen habe.







Soweit ist das die Aussicht von der ganz normalen Bahnlinie nach Voss. Von hier aus gings dann mit dem Bus weiter nach Gudvangen.




An dem Punkt hat dann leider der Akku von meiner Digicam den Geist aufgegeben, aber die Bilder mitn Handy sind erstaunlicherwiese ganz gut geworden.







Die paar Bilder waren von der Stahlheimskleiva, der, mit durchschnittlich 20% Gefälle, steilsten Straße in Norwegen, die sich zwischen zwei Wasserfällen die Steilwand hinunterwindet. Bis 1990 ein Tunnel in selbiger fertiggestellt wurde, war das übrigens eine der Hauptverkehrsrouten zwischen Oslo und Bergen.



In Gudvangen bin ich dann auf ein Boot umgestiegen und vom Nærøyfjord, der Teil des Unesco Welterbes ist in den Aurlandsfjord nach Flåm gefahren.














In Flåm angekommen hab ich dann noch eine kleine Wanderung zu einem nahegelegenen Wasserfall gemacht.




Am nächsten Tag gings dann mit der Flåmsbahn von Meeresniveau auf 866m Höhe, wo die Verbindung zwischen Bergen und Oslo verläuft.







Allerdings hatte diese fantastische Landschaft auch einen kleinen Nachteil. Zusammen mit Stockholm, was mir die Lust am Städte erkunden genommen hat, habe ich dadurch jetzt insgesamt ziemlich die Lust am Reisen verloren, weil erstmal nichts an die Schönheit von Stockholm oder Norwegens Fjorden rankommt. Und da mein Geld auch langsam zur Neige geht und mir der Komfort von Zuhause schon etwas fehlt, habe ich beschlossen Ende Mai heimzukommen.

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