Mittwoch, 22. Mai 2013

Bergslagsleden Teil II

Wie ich im letzten Post erwähnt hatte, bin ich am Sonntag mit dem Bus nach Nora gefahren und weiter auf dem Bergslagsleden gegangen. Zuerst musste ich dazu natürlich erstmal die paar Kilometer von Nora zum Weg selbst laufen. Den habe ich bei Pershyttan wieder aufgegriffen. In Pershyttan ist die besterhaltene Eisenhüttenanlage der ganzen Region. Bergslagen war in den vergangenen Jahrhunderten eine extrem wichtige Quelle von Eisen und einigen anderen Metallen und lieferte teilweise bis zu einem Drittel des gesamten europäischen Roheisens. Um die Jahrhundertwende (vom 19. zum 20. Jahrhundert) wurden allerdings fast alle Hüttenwerke geschlossen, da die Erzvorkommen nach um die 400 Jahren intensiven Abbau wohl aufgebraucht waren.



An dem Tag habe ich dann in einer Rasthütte übernachtet, die kurz vor dem Etappenziel ist. Es hat sich als eine gute Entscheidung herausgestellt, da es abends einige Stunden geregnet hat. Ganz nebenbei, ist euch eigentlich schonmal aufgefallen, dass es nur im Deutschen keine zwei Wörter für die beiden grundverschiedenen Arten von Hütten gibt? Im Schwedischen heißts Hytta und Stuga, im Englischen Foundry und Cottage bzw. Cabin. In nem Gebiet wie Bergslagen wärs im Deutschen echt verwirrend. ;)

Am nächsten Tag habe ich dann zur nächsten Etappe über einen Berg mit Aussichtspunkt etwas abgekürzt. Allerdings war die Sicht ziemlich bescheiden, weil es immernoch nass und diesig war.


Das galt auch für das ganze Bodengestrüpp und die Anzahl der Schlammpfützen war auch deutlich angestiegen, weswegen meine Beine vom Fuß bis zum Knie, trotz imprägnierter Schuhe, ordentlich nass und schlammig waren.

Das hat dann wiederum meinen Füßen nicht gut getan, da nasse Socken anscheinend deutlich höhere Reibung haben als trockene und meine Fersen dadurch offen waren. Deswegen habe ich mich auf kürzestem Wege zum Etappenziel begeben und meinen Füßen im dortigen Unterstand Erholung gegönnt.
Gestern früh bin ich dann ohne Rucksack nochmal auf die vorherige Etappe zurück, da ich das Norra Trolldalen, eine Art Schlucht, und einen Aussichtsberg, den höchsten der Kilsberge, ausgelassen hatte. Im nachhinein war es doppelt günstig, am Vortag so abzukürzen, wie ich es getan hatte, da der Weg durchs Norra Trolldalen extrem häufig durch umgestürzte Bäume versperrt war.



Der Aussichtspunkt war durch das Wetter dann allerdings noch enttäuschender als der vom Vortag. Eigentlich hätte man Örebro erkennen sollen, so konnte ich kaum das Etappenziel in vielleicht drei Kilometer Entfernung sehen.


Danach habe ich dann meinen Rucksack wieder geschultert und bin weiter in südliche Richtung marschiert. Allerdings bin ich nicht weit ohne böse Überraschungen gekommen. Nach etwa einer Stunde hat sich der ganz leichte Nieselregen in einen ernstzunehmenden Niederschlag gewandelt, weswegen ich dann sogar mein Regencape rauskramen musste. Es hat auch den ganzen restlichen Weg bis zum Etappenziel nichtmehr so wirklich aufgehört. Außerdem habe ich die ganzen recht interessant klingenden Sehenswürdigkeiten abseits des Hauptweges liegenlassen müssen.
In Ånnaboda angekommen, musste ich feststellen, dass dort keine Herberge sonder nur ein Hotel und ein Campingplatz waren. Da ich bei dem Wetter definitiv keine Lust hatte, mein Zelt aufzubauen und draußen zu schlafen, habe ich mir dann ein Zimmer Hotel genommen, welches aber ziemlich überteuert war.
Das Wetter wäre laut Wettervorhersage auch in den nächsten Tagen nicht besser geworden, weswegen ich dann deutlich früher als geplant meine Trekkingtour abgebrochen habe und heute schon nach Stockholm gefahren bin, wo ich wohl bis ich Dienstag heimfahre bleiben werde.
Ich komme übrigens fahrplanmäßig um ca 22.30 in Nürnberg an, falls irgendjemanden in den Pfingstferien langweilig sein sollte, ich würde mich freuen, wenn ich von freundlichen Gesichtern begrüßt werden würde. :)

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