Ich nehm mal an, manche von euch warten schon sehnsüchtig auf ein Lebenszeichen von mir, also lass ich mal von mir hören.
Die Reise hierher war definitiv schlimmer als ich erwartet hatte. Um euch mal einen kurzen Eindruck zu geben, ich bin um ungefähr 1.30 in meinem Hostel angekommen.
Es fing ja schon gut an, obwohl des immerhin selbstverschuldet war. Ich wollte mit meinem Vater den Zug um 8.35 nehmen. Problem dabei war, dass um die Uhrzeit garkeiner fährt und wir beide vergessen hatten, nachzuschauen. Zum Glück hatte die Gisela uns hingefahren, also wurden wir von ihr noch schnell nach Feucht kutschiert, sodass ich meinen ICE in Nürnberg vollkommen ohne Probleme erwischt hab. Der fuhr auch pünktlich ab und hat auf der ganzen Strecke bis Hamburg praktisch keine Verspätung gehabt. Also hatte ich in Hamburg über eine Stunde Zeit zum Essen kaufen und sowas.
Es schien auch so, als würde der ICE nach Kopenhagen planmäßig fahren, aber etwa fünf Minuten vor der planmäßigen Abfahrt kam eine Durchsage, dass er ausfällt. Nun hätte ich entweder mit einem RE nach Lübeck und von da aus mit dem Bus nach Kopenhagen oder zwei Stunden später mit dem ICE fahren können. Ich vermute, dass die Busfahrt von Lübeck nach Kopenhagen wahrscheinlich soviel länger gedauert hätte, dass es keinen großen Unterschied gemacht hätte, also habe ich auf den ICE gewartet. In der Wartezeit hab ich dann erfolgreich versucht, mir die Türcodes für das Hostel schicken zu lassen, weil meine vorraussichtliche Ankunft sich da schon auf ca 23.30 Uhr verschoben hatte.
Um halb sechs ist dann der ICE endlich gefahren, natürlich auch mit einigen Verwirrungen, aber wenigstens nicht viel zu spät. Ich hab mich gleich etwas gewundert, weil des ein Dieselzug war, der auch entsprechend laut war (zumindest wenn man direkt über dem Motor sitzt), aber paar Stunden wurde klar warum. Der Zug ist auf ein Fähre von Fehmann nach Rodby gefahren. Der Rest der Fahrt bis nach Kopenhagen verlief dann wieder relativ ereignislos, worüber ich zu dem Zeitpunkt schon echt froh war.
In Kopenhagen ging dann aber das Chaos richtig los. Ich bin vollkommen ohne Bedenken in den Zug nach Malmö eingestiegen, der sogar auch noch pünktlich losgefahren ist. Allerdings ist der dann wenige Minuten später irgendwo in einem Tunnel stehengeblieben. Es kamen zwar ein paar Durchsagen, aber alle nur auf Schwedisch und/oder Dänisch, so genau konnte ich des nicht erkennen. Nach ungefähr einer halben Stunde ist der Zug dann in die andere Richtung wieder losgefahren und kurze Zeit später stand ich dann wieder am Hauptbahnhof, ohne irgendeine Ahnung, was denn los ist. Zum Glück war in dem Abteil auch eine Deutsche, die in Kopenhagen studiert und in Malmö wohnt, die die Durchsagen verstanden hatte und die vorgeschlagene Alternativroute kannte. Also sind wir dann mit S- und U-Bahn zum Flughafen gefahren, wo die Regio auch hätte halten sollen, aber wegen einem Stellwerksfehler oder sowas nicht hingekommen ist, wie ich dann zu dem Zeitpunkt auch wusste. Angeblich sollten von da aus die Züge nach Malmö ganz normal fahren, was sich aber (natürlich) auch als hoffnungslos optimistisch herausgestellt hat. Ungefähr eine Stunde später (es war dann ungefähr 0.20 Uhr) fuhr dann endlich wieder ein Zug nach Malmö.
Meine temporäre Reiseleiterin hat mir dann noch den ungefähren Weg mit dem Bus zu meinem Hostel beschrieben, worüber ich echt dankbar war. Angeblich es von der Bushaltestelle gleich ein einer der Seitenstraßen sein. Also bin ich mit dem letzen Bus, der noch gefahren ist zu besagter Haltestelle gefahren. Dort angekommen musste ich aber feststellen, dass keine der Seitenstraßen den richtigen Namen hat. Ich dachte, ich wäre auf sowas auch vorbereitet und wollte die Karten auf meinem Handy anschauen, aber die haben sich natürlich auch geweigert, so zu funktionieren, wie sie sollen. Also hab ich mich entschieden, mir etwas großräumiger die Seitenstraßen mal anzuschauen und hab dann nach paar Minuten auch die richtige Straße gefunden, musste aber feststellen, dass ich am falschen Ende stand.
Nach einer weiteren halben Stunde Fußmarsch stand ich dann endlich vor dem Hostel, hab ohne Probleme mein Zimmer gefunden, aber leider nicht mein Bett, da die Nummern von den Vorhängen verdeckt werden und ich nicht in jedes einzelne reinleuchten wollte, um rauszufinden, ob da schon jemand drin schläft.
Zum Glück stand eine Couch im Raum, auf der ich dann wenigstens paar Stunden Schlaf abbekommen hab, bis ich dann von früh um 7 bis ungefähr halb 10 darauf gewartet habe, dass jemand vom Personal da ist, der mein Problem versteht (Sprachbarriere wuhu!) und mir mein Bett zeigen kann, damit ich noch einige Stunden richtigen Schlaf abbekomm.
Die hab ich mir jetzt gegönnt und nach einer Dusche fühl ich mich jetzt wenigstens wieder halbwegs menschlich ;)
Aber da meine Haare jetzt halbwegs trocken sind und draußen die Sonne scheint, soll des genug für heute sein, ich werd mir jetzt mal Malmö bei Tageslich anschauen.